Zehn Alben später hat sich bei Coheed and Cambria etwas verändert. Als Sänger, Gitarrist und Geschichtenerzähler Claudio Sanchez begann, das neueste Werk der Sci-Fi-inspirierten Prog-Legenden aus New York – The Father of Make Believe – zu konzipieren, merkte er, dass er direkter über sein eigenes Leben und insbesondere seine Karriere schrieb.
Zwischen kreischenden Gitarren, donnernden Drums und Sanchez’ eindringlicher Stimme, die das emotionale Zentrum selbst in ruhigen wie wilden Momenten bildet, finden eingefleischte Coheed-Fans weiterhin reichlich Charaktere und Querverweise zum bekannten Lore. Aber auch wer neu dazukommt, braucht kein Vorwissen, um die Hoffnungen, Ängste, Kämpfe und Triumphe dieses Erzählers zu spüren – auch wenn man sich am Ende doch in seinem Universum verliert.
Coheed – bestehend aus Travis Stever (Lead-Gitarre), Josh Eppard (Schlagzeug) und Zach Cooper (Bass) – tauchten Anfang der 2000er auf, zwischen Emo-Renaissance und Metal-Revival. Während ihre Zeitgenossen Herzen brachen und Köpfe schütteln ließen, erschufen sie mit der Amory Wars-Saga eine Game of Thrones-würdige Fantasiewelt, die sich über 78 Planeten erstreckt – bekannt als Heaven’s Fence. Acht ihrer Alben (plus eine kleine Galaxie aus Comics und Romanen) spielen in diesem Kosmos – The Father of Make Believe ebenso. Nur dass sich diesmal der Himmel spaltet und einen Blick auf denjenigen gewährt, der die Fäden zieht.
„Ich habe die Kämpfe in meinem Leben früher für mich behalten“, sagt Sanchez. „Wenn ich mich nicht in Worten ausdrücken konnte, habe ich es in Welten getan.“ Doch in der Rolle der Hauptfigur finden Coheed erneut neue Wege, um uns in ihre Welt zu ziehen.
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