Robert Forster – bekannt als die eine Hälfte des legendären australischen Indie-Duos The Go-Betweens – blickt auf eine beeindruckende Solokarriere zurück. Diese basiert auf unermüdlichem Touren, seiner Arbeit als Schriftsteller („Grant & I“, „The Ten Rules of Rock’n’Roll“) und seiner Produktivität im Studio. Mit Strawberries legt er nun sein neuntes Soloalbum vor – produziert von Peter Morén (Peter, Björn & John) in Stockholm.

Die titelgebende Idee entstand in einer Urlaubsküche: Eine leere Schale außergewöhnlich guter Erdbeeren, ein spontaner Songansatz („Someone ate all the strawberries“) – und am Ende ein Duett mit seiner Frau Karin Bäumler. Doch Strawberries ist kein persönliches Tagebuchalbum, sondern besteht zum Großteil aus beobachtenden, fiktiven Charakterstudien – „Story Songs“, wie Forster sie nennt.

Songs wie „All of the Time“, „Breakfast on the Train“ oder „Foolish I Know“ zeigen ihn von einer neuen, erzählerischen Seite. Dabei wird seine lakonische Art mit überraschenden musikalischen Elementen kombiniert – von Rockabilly-Vibes über Glam-Anleihen bis zu freigeistigen Saxophon-Ausbrüchen. Besonders das monumentale Finale „Diamonds“ sprengt mit Falsett und Jazz-Elementen alle Erwartungen an den Forster-Sound.

Die Aufnahmen in Stockholm mit einer lokalen Band folgten einem klaren Konzept: ankommen, proben, aufnehmen, abreisen – alles innerhalb weniger Wochen. Das Ergebnis ist ein facettenreiches Album, das Forsters Handschrift trägt und zugleich neue klangliche Wege geht. Und wie der Künstler selbst sagt: „Ich liebe es, wenn man denkt, man kennt mich – und dann kommt dieser letzte Song.“

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