Katie Crutchfield ist eine echte Überzeugungstäterin. Seit mehr als einem Jahrzehnt hüpft die 35-jährige Amerikanerin auf den Platten ihres Projekts Waxahatchee im Dunstkreis von Americana und Indie mit bemerkenswerter Selbstverständlichkeit von Genre zu Genre und folgt dabei jenseits von flüchtigen Trends und den Versuchungen des schnellen Erfolges unbeirrt und unerschrocken ihrer eigenen Muse. Gesegnet mit einer unverwechselbaren Stimme, die ehrlich und nah mit typischem Südstaaten-Charm betört, ist sie auch in ihrer Melodieführung so eigen, dass ihre Musik nach einem halben Dutzend Platten inzwischen praktisch referenzlos ist. Für ihre kommende Tournee, auf der sie im Juli gemeinsam mit ihrer Band in Köln, Schorndorf, Berlin und Hamburg Station machen wird, hat die ursprünglich aus Alabama stammende, inzwischen in Kansas heimische Künstlerin ihr famoses neues Album „Tigers Blood“ im Gepäck, auf dem sie entschlossener und selbstsicherer klingt denn je und der Wahrheit furchtlos ins Auge blickt.
Katie Crutchfield kann bereits auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, die sie in den letzten zwölf Jahren von der Intimität und Verletzlichkeit des Waxahatchee-Lo-Fi-Folk-Erstlings „American Weekend“ zu deutlich wuchtigeren, grenzüberschreitenden Indierock-Produktionen und zurück zum 2020er-Glanzlicht „Saint Cloud“ geführt hat, das von genau dem Americana-Crooner-Flair geprägt war, das nun auch auf „Tigers Blood“ im Zentrum steht. „Ich schätze mich glücklich, dass ich mich im Kleinen stets neu erfinden kann, ohne dabei meine natürlichen Talente aufs Spiel zu setzen“, sagte Crutchfield vor einigen Jahren einmal, und tatsächlich spürt man auch bei ihren Konzerten, dass sie sich für ihr Tun nie verbiegen muss. Mit tiefempfundenen Emotionen, den mitten aus dem Leben gegriffenen und doch hart erkämpften Weisheiten ihrer Songtexte und ihrem unaufgeregten, unaffektierten Auftreten ist es für Crutchfield so auch auf der Bühne ein Leichtes, mit Einzigartigkeit zu faszinieren und zu begeistern.
präsentiert von Puschen, Kulturnews, laut.de, Bedroomdisco & ByteFM